Fotografieren kann doch jeder....oder?
Aber wer fotografiert, kennt auch die Probleme, die sich fast immer mit dem Licht ergeben. Vor allem ist es mittags zu grell und abends zu dunkel. Aber es geht trotzdem. Hier geben wir ein paar kleine Tipps und Anregungen, was ihr ausprobieren könntet.
Ganz früh am Morgen, wenn es in der Wiese noch feucht ist, gibt es sehr schöne Lichteffekte. Das liegt an den Reflexen, die ihre Ursache in der Feuchtigkeit haben. Später sind diese dann verschwunden.
Auch ein Sonnenaufgang zählt zu den Highlights des Tages. Gibt es ein paar Wolken…noch besser. Das warme Orange mit dem Blau des Himmels ergibt einen tollen Kontrast.
Hier sollte man sich auf die Details konzentrieren. Das Licht ist im Fotografendeutsch einfach „zu hart“, die Schatten zu scharf und die Sonne tut dem Sensor deiner Kamera gar nicht gut.
Aufnahmen im Gegenlicht dagegen sind sehr zu empfehlen, wenn sich ein Objekt zwischen Kamera und Sonne befindet. Blätter von Bäumen bieten eine sehr schöne Möglichkeit, Strukturen und Muster der Natur sichtbarer zu machen. Die Blattadern treten hervor und ergeben ein sehr schönes Motiv.
Auch wenn die Sonne hoch am Himmel steht, gibt es viele schattige Plätze. Hauseingänge, Kellergewölbe mit Lichteinfall oder Parkanlagen sollten dann die gesuchten Orte sein.
Der Nachmittag ist die Zeit des sanften Lichtes, was wiederum die Landschaften in sanfte Farbtöne und Schatten taucht.
Abends ist die Zeit der extremen Kontraste und Farbenspiele. Die Blaue Stunde bringt besonders schöne Motive hervor, die durch einen besonderen Blauton des Himmels ansprechen.
Blaue Stunde: ( zeitlich nicht exakt eine Stunde- zumeist nur zwischen 30 und 45 Minuten lang)
Es gibt Tabellen, aus denen lassen sich die genauen Zeitintervalle auslesen, in welchem Zeitrahmen die Aufnahme unbedingt erfolgen sollte.
Wie z. B. JeKoPhoto.de
Natürlich können moderne Digitalkameras und Smartphones heute ganz automatisch gute Fotos machen.
Diese Fotoschule wendet sich an diejenigen, die auch mal den Automatikbereich verlassen wollen und selbst Einfluss auf ihre Fotos nehmen möchten. Dazu braucht es aber einen kleinen Einblick in die Welt von z. B. Blende, Belichtungszeit und ISO-Empfindlichkeit. Denn mit dem Wissen über die Grundlagen der Fotografie macht fotografieren lernen noch mehr Freude!
Die Blende im Fotoapparat kann wie die Pupille im Auge ihre Größe verändern.
Mit der Blende steuert man den Lichteinfall durch das Objektiv in die Kamera. Damit reguliert man also nicht nur die richtige Lichtmenge für das Motiv, sondern legt auch gleichzeitig den Schärfenbereich im Bild fest.
Als Faustregel sollte man sich merken:
kleiner Blendenwert –> große Blendenöffnung –> viel Licht –> kurze Verschlusszeit
großer Blendenwert –> kleine Blendenöffnung –> wenig Licht –> lange Verschlusszeit
Die Tiefenschärfe ist einer der wichtigsten Möglichkeiten in der Fotografie, wie du deine Bilder kreativ beeinflussen kannst.
Sie ist ein Maß mit dem festgelegt wird, welcher Bereich im Bild scharf dargestellt werden soll.
Die Steuerung der Tiefenschärfe erfolgt über die Blende, und – im Zusammenspiel – über die Brennweite deines Objektives.
Generell gilt folgendes: Je weiter du die Blende öffnest, desto weniger Tiefenschärfe/mehr Unschärfe bekommst du in dein Bild. Je weiter du die Blende schließt, desto mehr Tiefenschärfe/weniger Unschärfe hast du dann im Bild. Typische Werte für eine weit offene Blende sind z.B. f2.8 oder f3.2, für eine weit geschlossene Blende z.B. f18 oder f22.
Die Brennweite eines Objektivs hat direkten Einfluss auf die Wirkung der Blende. (Ganz schön kompliziert…oder?) Und um es noch verwirrender zu machen, kommt zum Schluss als dritte Komponente noch der Motivabstand – d.h. der Abstand zwischen Kameraobjektiv und dem zu fotografierenden Objekt- hinzu.
Das Zusammenspiel dieser Faktoren ist für Ungeübte am Anfang natürlich etwas kompliziert, aber durch viel Übung bekommt man schnell das Gefühl für die richtige Kombination.
Sehr anschaulich ist dieser Beitrag von lichtikone.de
Das Festlegen einer bestimmten Belichtungszeit ist besonders dann wichtig, wenn sich dein Motiv bewegt. Die Belichtungszeit bestimmt also, wie die Motive auf deinem Foto erscheinen. Ist sie sehr kurz, bekommst du meist ein sehr scharfes Bild. je länger die Belichtungszeit wird, desto mehr verwischen die bewegten Motive.
Im folgenden Bild erkennt man sehr gut Dinge, die fest gebaut sind und sich nicht verändern können oder Menschen, die still stehen. Diese werden scharf abgebildet. Autos, die sich bewegen, werden hingegen unscharf abgebildet. Die Belichtungszeit ist also zu lang, um sie scharf abbilden zu können.
Moderne Kameras haben ein sehr breites Band an einstellbaren Belichtungszeiten. Nicht ungewöhnlich sind z.B. 30 Sekunden als eine längere und z.B. 1/2000 Sekunde – als eine sehr kurze Belichtungszeit. Also nur der Bruchteil einer Sekunde. 1/2000 Sekunde bedeutet, der Verschluß öffnet und schließt sich so schnell, dass er das 2000 in einer Sekunde machen könnte. Das ist ein Tempo, das für die meisten schwer vorstellbar ist.
Aber genau diese sehr kurzen Belichtungszeiten „frieren“ die Bewegungen ein und stellen die sich sehr schnell bewegenden Motive scharf dar.
Der Bildsensor deiner Kamera ist empfindlich für Licht. Wie groß diese Empfindlichkeit ist, wird mit einer Zahl angegeben. Diese Zahl ist der ISO-Wert.
Die Kamera lässt sich auf verschiedene ISO-Werte einstellen. 100 ISO ist bei den meisten Kameras der niedrigste und 3200 ISO der höchste Wert, der einstellbar ist (kann bei einigen Kameras abweichen – es gibt auch 50 oder 6400 ISO).
Je höher der ISO-Wert ist, desto Lichtempfindlicher ist der Sensor der Kamera.
Beispiel: 100 ISO – Je dunkler es wird, desto länger muss die Belichtungszeit werden, um ein gutes Foto zu erhalten. Damit steigt aber auch die Gefahr, das es „verwackelt“ also unscharf wird. Mit einem höheren ISO-Wert (200 oder 400 ISO) kann die Belichtungszeit kurz bleiben und das Bild wird scharf.
Der Nachteil bei höheren ISO-Werten ist , dass die Bildqualität darunter leidet. Diesen Effekt nennt man Rauschen. Man erkennt das Bildrauschen daran, dass plötzlich viele kleine Bildpunkte auf dem Bild zu sehen sind, die in Wirklichkeit gar nicht da waren.
Die Perspektive
…beschreibt die Lage, in welcher sich deine Kamera befindet.
Augenperspektive –> du hebst die Kamera an die Augen und fotografierst.
Du kannst die Kamera aber auch um den Hals hängen haben und fotografierst aus dieser Höhe –> Bauchperspektive. Man kann aber ganz schlecht die Wahl des Motives einschätzen, deshalb ist es besser und bequemer im Knien, Hocken oder Sitzen.
Beim Fotografieren aus der –> Froschperspektive hältst du die Kamera ganz tief über den Erdboden. Man kann sich auch hinlegen zum fotografieren aus der Froschperspektive.
Und dann gibt es noch die –> Vogelperspektive. Bei kleineren Objekten kann einfach stehend von oben fotografiert werden, oder du kletterst auf einen Stuhl oder eine Leiter. Es geht aber auch vom obersten Stockwerk eines Hauses, im Urlaub von einem Berg, von einem Riesenrad oder einem Aussichtsturm.